Betriebliches Gesundheitsmanagement: Mitarbeitergesundheit aktiv fördern
Der Erfolg eines Unternehmens basiert im Wesentlichen auf der Gesundheit und Zufriedenheit seiner Mitarbeiter. In Zeiten des demografischen Wandels, der sich in einem immer höheren Anteil älterer Mitarbeiter äußert, stellt dies die Betriebe vor besondere Herausforderungen. Die überwältigende Mehrheit der Arbeitgeber wird daran interessiert sein, die Gesundheit ihrer Arbeitnehmer bis ins hohe Alter zu erhalten. Erstaunlicherweise kommt dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement gerade in kleinen und mittelständischen Betrieben aber nach wie vor nur marginale Bedeutung zu. Das enorme wirtschaftliche und personelle Potential, das Betriebliches Gesundheitsmanagement verspricht, bleibt vielerorts ungenutzt.
Wir verraten Ihnen die zahlreichen Vorteile von Betrieblichem Gesundheitsmanagement und erklären, wie Sie sich dieses zunutze machen können, um die Mitarbeitergesundheit in Ihrem Betrieb aktiv zu fördern.
Was ist Betriebliches Gesundheitsmanagement?
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) verfolgt das Ziel, die betrieblichen Strukturen und Prozesse gesundheitsförderlich zu gestalten. Dabei geht es darum, Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz zu schaffen, die gesundheitsgerechtes Arbeiten ermöglichen. Zudem sollen die Mitarbeiter zu einem gesundheitsgerechten Verhalten motiviert werden.
Das Betriebliche Gesundheitsmanagement setzt sich in der Regel aus vier Teilen zusammen:
- Arbeits- und Gesundheitsschutz: Ziel ist es, den Arbeitsplatz so zu gestalten, dass sich Arbeitsunfälle, Berufskrankheiten und berufsbedingte Erkrankungen vermeiden lassen. Das gehört gemäß §3 Arbeitsschutzgesetz zu den Grundpflichten des Arbeitgebers.
- Berufliches Eingliederungsmanagement (BEM): Systematische Integration von Mitarbeitern, die nach einer längeren Arbeitsunfähigkeit in den Betrieb zurückkehren
- Personalmanagement: Das Personal fungiert als Ressource zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen. Vor diesem Hintergrund werden gesundheitsfördernde Maßnahmen initiiert, die das Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber positionieren.
- Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF): Diese umfasst konkrete Einzelmaßnahmen zur aktiven Förderung der Gesundheit sowie zur Vorbeugung von Krankheiten.
BGM und BGF werden oft synonym verwendet, beschreiben aber zwei ganz unterschiedliche Ansätze. So stellt die Betriebliche Gesundheitsförderung lediglich einen Bestandteil des Betrieblichen Gesundheitsmanagements dar.
Vorteile von BGM
Die getroffenen Maßnahmen sollen Unternehmen und Mitarbeitern gleichermaßen zugutekommen. So fördern gute Arbeitsbedingungen einerseits die Gesundheit und Sicherheit der Beschäftigten. Diese haben weniger mit arbeitsbedingten Belastungen zu kämpfen und können ihrer Tätigkeit deutlich zufriedener, motivierter und leistungsfähiger nachgehen.
Das wirkt sich andererseits auch positiv auf das Unternehmen aus, das durch die gesteigerte Produktivität und Qualität seiner Mitarbeiter eine höhere Wirtschaftlichkeit erzielen kann. Das Unternehmen positioniert sich als attraktiver Arbeitgeber am Markt und kann Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz einfahren. Nicht zuletzt lässt sich durch die Reduzierung von Krankheitsfällen eine deutliche Kostensenkung erzielen.
Implementierung des Betrieblichen Gesundheitsmanagements
Damit das betriebliche Gesundheitsmanagement die gewünschten Erfolge erzielt, sollte die Implementierung in Arbeitsplatzgestaltung und –organisation langfristig und ganzheitlich erfolgen. Dabei sollte diese individuell an unternehmenseigene Strukturen und Strategien angepasst werden. Binden Sie Mitarbeiter aktiv in den Prozess der Gesundheitsförderung ein und befragen Sie sich nach ihrer eigenen Meinung.
Die ganzheitliche Implementierung des BGM geht natürlich nicht von heute auf morgen vonstatten. Aus diesem Grund bietet sich eine Unterteilung in drei Ebenen an:
- Kurzfristiges BGM: Beachtung grundlegender Rahmenbedingungen (Arbeitssicherheit etc.)
- Mittelfristiges BGM: Festlegung von Konzepten zu gesunder Lebensweise und Krankheitsprävention (Sport, gesunde Ernährung etc.)
- Langfristiges BGM: Langfristiger Ausbau gesundheitsfördernder Maßnahmen (Betriebsklima etc.)
Maßnahmen des BGM
Gesundheitsfördernde Maßnahmen können je nach Verfügbarkeit von Ressourcen ganz unterschiedlich ausfallen. Aber auch Kleibetriebe, denen nur geringe finanzielle, personelle und zeitliche Mittel zur Verfügung stehen, können die Gesundheit ihrer Mitarbeiter mittels BGM aktiv fördern und unterstützen. Maßnahmen lassen sich sowohl auf Ebene der Verhältnis- als auch auf der Ebene der Verhaltensprävention ergreifen. Dazu gehören:
- Maßnahmen zur Förderung der körperlichen Gesundheit: Bewegungsförderung, ergonomische Arbeitsplatzgestaltung, Etablierung von Entspannungsphasen, arbeitsmedizinische Vorsorge
- Maßnahmen zur gesunden Ernährung: gesundes, ausgewogenes und abwechslungsreiches Angebot in Betriebskantinen, Wasser und Obst zur freien Verfügung, Informationen zu einem gesundheitsfördernden Lebensstil
- Maßnahmen zur Raucherprävention: Raucherentwöhnung und betrieblicher Nichtraucherschutz
- Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit: Infobroschüren zur Sensibilisierung psychischer Erkrankungen, Beratungs- und Unterstützungsangebote für Erkrankte (Burnout, Mobbing, Suchterkrankungen)
Betriebliches Gesundheitsmanagement mit BAU WEITERBILDUNG
Die BAU WEITERBILDUNG ist Ihr zuverlässiger Partner für betrieblichen Arbeits- und Gesundheitsschutz. Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern können ihren Fürsorgepflichten nachkommen, indem sie eine Unternehmerschulung bei uns buchen. Darin vermitteln wir Ihnen grundlegende Kenntnisse darüber, wie Sie Ihren Arbeitsplatz so sicher und gesunderhaltend wie möglich gestalten. In den Folgeschulungen frischen Sie das in der Erstschulung erworbene Wissen auf und vertiefen dieses weiter. Kontaktieren Sie uns gerne, wenn Sie sich für die alternative bedarfsorientierte Betreuung mit dem Büro für Arbeit & Umwelt interessieren. Wir freuen uns auf Sie!